Genferstrasse 21, eine schmucke Quartierstrasse in Zürich-Enge. Im zweiten Stock öffnet Markus Somm die Türe: «Hereinspaziert beim Nebelspalter!» Hier arbeitet der ehemalige BaZ-Chef und Verleger an seinem neuen Projekt. Er will das etwas verstaubte Satiremagazin zu neuen journalistischen Höhenflügen führen – vorwiegend im digitalen Bereich. Dafür hat er eine kleine, schlagkräftige Redaktion zusammengetrommelt und im Hintergrund Geld gesammelt – 70 Investoren brachten je 100’000 Franken als Startkapital.
Hinterlassen hat Somm in Basel eine Basler Zeitung, die sich längst aufgemacht hat ins digitale Zeitalter: Unter Chefredaktor Marcel Rohr steigen die Abozahlen wieder an. Doch der Kampf um die Aufmerksamkeit der Userinnen und User im Netz ist in Basel genauso hart wie in Zürich, «brutal hart», wie Somm betont. Mit Basel verbindet der 56-jährige Zürcher schöne Erinnerungen. Aber er hält fest: «Die Basler sind empfindlich bei Kritik. Und sie beschäftigen sich nur mit sich selbst. Dabei könnten sie sich viel mehr in der Schweiz einbringen, sie haben doch soviel zu bieten.»
Was interessiert die Leserinnen? Was ist im Journalismus überholt – und wieviel Schaden hinterlässt der Begriff «Fake News»? Die aktuelle Podcast-Ausgabe «Los emol» verspricht eine spannende Debatte.