BaZ – Los Emol

«Laut einer Theorie hätten wir die Steinzeit ohne ADHS-Personen nicht überlebt»

Episode Summary

«Ich kann keine zehn Minuten einfach still sitzen. Ich bin immer getrieben von Gedanken und habe ständig Impulse, denen ich folgen will.» So beschreibt die 28-Jährige Vanessa ihren Alltag mit ADHS. In der aktuellen Folge des BaZ-Podcasts «Los emol» gibt sie Einblicke in ihr Leben mit der Entwicklungsstörung.

Episode Notes

Ebenfalls mit am Tisch sitzt Antonia Wenger, die als Assistenzpsychologin in der Universitären Psychiatrischen Klinik mit ADHS-Patientinnen arbeitet. Sie erklärt, durch welche drei Kernsymptome sich die Diagnose kennzeichnet: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.

 

Obwohl diese Eigenschaften zum Teil auch auf Vanessa zutreffen, wurde sie lang nicht diagnostiziert. Erst vor einem Jahr, erhielt sie eine offizielle Diagnose. «Ich war kein typisches ADHS-Kind», erklärt sie. «Ich war nicht zappelig, hatte gute Noten und habe anscheinend von aussen so ausgesehen, als könne ich mich gut konzentrieren.» Gleichzeitig sei sie chaotisch gewesen, habe ihre Hausaufgaben vergessen. Und trotzdem habe sich die Frage nie gestellt, ob sie eine Entwicklungsstörung habe.

 

Das sei keine Seltenheit, erklärt Antonia Wenger. Gerade bei Mädchen bleibe das ADHS häufig verborgen, das bei ihnen eher durch Verträumtheit auftritt, während Jungen zur Hyperaktivität neigen. Viele Frauen werden darum erst im Erwachsenenalter diagnostiziert.

 

Warum ADHS in der Steinzeit überlebenswichtig war, wie die Diagnose Vanessas Leben verändert hat und was die Gesprächsteilnehmerinnen von Selbstdiagnosen auf TikTok halten, erfahren Sie in der aktuellen Folge des BaZ-Podcasts.