BaZ – Los Emol

«Ich wusste schon immer, dass ich kein Mann bin»

Episode Summary

Meist merke man schon sehr früh, dass man sich mit dem zugewiesenen Geschlecht nicht identifizieren könne, erklärt Marc Inderbinen in der aktuellen Podcast-Folge. Der trans Mann arbeitet als Berater für Transpersonen bei der Aidshilfe beider Basel. Genau wie von Marc Inderbinen beschrieben, war es bei der Basler Fotografin Lucia Hunziker.

Episode Notes

Sie habe schon immer gewusst, dass sie kein Mann sei. «Aber das war irgendwie unlogisch, denn so etwas gab es nicht», sagt Hunziker. «Ich dachte mir ‹ich sehe aus wie ein Junge, also lebe ich wie ein Junge›.» Allerdings habe sie schon in ihren ersten Tagebucheinträgen thematisiert, dass sie sich so nicht wohlfühle. Besonders deutlich wurde dieses Unbehagen, als sich ihr Körper in der Pubertät veränderte – als sie wuchs und ihre Stimme tiefer wurde.

Ihr Coming-out hatte Hunziker erst mit 37. Das habe daran gelegen, dass das Thema noch immer tabuisiert gewesen sei. Unter den heutigen Umständen hätte sie sich ihrem Umfeld viel früher offenbart.

Marc Inderbinen erklärt, es gäbe drei Geschlechtskategorien, die eine Person ausmachen: Das körperliche Geschlecht, welches einem bei Geburt zugeschrieben werde. Das psychische Geschlecht, welches bedingt, wie wir uns innerlich fühlen. Und das soziale Geschlecht – «Das ist alles, was ich nach aussen trage: Meine Kleidung, die Art wie ich spreche, meine Frisur.»

Bei trans Personen entstehe ein Spannungsfeld zwischen dem körperlichen und dem psychischen Geschlecht. Wie Lucia Hunziker dies erlebte und welche Personen bei Marc Inderbinen nach Unterstützung suchen, hören Sie in unserem Podcast «Los emol».